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Westbalkan: Jugendliche gestalten ihre Zukunft

55 junge Aktivist*innen aus sechs Ländern des Westbalkans haben an einem Sommercamp des forumZFD in Nordmazedonien teilgenommen. Durch die Begegnung und den Austausch mit Gleichaltrigen aus der Region wurden sie ermutigt, gemeinsam Ideen für ein friedliches Miteinander zu entwickeln.

Es war schon eine kleine logistische Herausforderung, 55 junge Aktivist*innen aus Albanien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien zum Mavrovo-See in Nordmazedonien zu bringen. Organisiert wurde das fünftägige Treffen vom ZFD-Träger forumZFD gemeinsam mit dem regionalen Partner RYCO (Regional Youth Cooperation Office) und dem ZFD-Träger GIZ. Das gemeinsame Ziel: Die jungen Menschen sollen mit Wissen, Methoden und Fähigkeiten rund um die Themen Friedensbildung und Konfliktbearbeitung, Inklusion und Sport, Partizipation und Projektplanung ausgestattet werden. So können sie innerhalb ihrer lokalen Netzwerke selbst zu Multiplikator*innen der Zivilgesellschaft werden, die sich aktiv für ein friedliches und respektvolles Miteinander einsetzen. Das Motto des Treffens lautete: Jugend in Aktion – gestalte die Zukunft!

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Workshops und informelle Begegnungen

Die lokalen Partnerorganisationen von RYCO, forumZFD und GIZ hatten die Teilnehmenden aus bestehenden Jugendprojekten ausgewählt. Alle engagieren sich bereits in ihrer Nachbarschaft, Schule oder Kommune.

Die jungen Teilnehmenden setzten sich in Workshops mit Themen wie „Was ist Identität?“, „Versöhnung durch Konflikttransformation“ oder „Engagement in der Gemeinschaft“ auseinander. Viele der Anwesenden stellten ihre bereits bestehenden Projekte vor. Außerdem entwickelten sie gemeinsam neue Projektideen und Pläne, wie sie sich in ihren Kommunen für Verständigung und Frieden einsetzen wollen. Nach vielen intensiven Gesprächen und Denkanstößen in den Workshops hatten die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, sich bei Sportevents und an einem freien Nachmittag noch besser kennenzulernen.

Ein junger Teilnehmer, der 25-jährige Visar aus dem Kosovo, fasste seine Erfahrungen abschließend so zusammen: „Frieden bedeutet für mich, in Harmonie mit den Menschen in meiner Nachbarschaft und Gesellschaft zu leben. Dazu gehört für mich auch, dass wir uns gegenseitig respektieren und akzeptieren. Ich habe am Youth Camp teilgenommen, weil es mir dabei hilft, verschiedene Perspektiven kennenzulernen.“


Dieser Beitrag basiert auf dem hier gekürzten und leicht überarbeiteten Text „Eine bessere Zukunft ist möglich“, der zuerst auf den Seiten des forumZFD erschienen ist.

Die Kriege der 1990er Jahre und ihre Folgen sind in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien noch immer sehr präsent. Jedes Land, jede Bevölkerungsgruppe und jede Konfliktpartei pflegt bis heute eine eigene, selektive Erinnerung an die Konflikte. Dadurch werden Feindbilder aufrechterhalten, und viele Konflikte bergen weiterhin enormes Gewaltpotenzial. Der ZFD setzt sich in der Region unter anderem mit Projekten wie diesem Jugendcamp dafür ein, Vorurteile zu überwinden und eine Kultur der Gewaltlosigkeit zu verbreiten.

Mehr erfahren Sie unter anderem in unserer Projektdatenbank und auf den Seiten des forumZFD.